Wie nach dem meisten wirtschaftlichen Krisen ist auch die Stimmung nach der Banken-/Eurokrise 2009/2010 von einer großen, allgemeinen Inflationsangst erfüllt. Die große Verschuldung der europäischen Staaten, von denen auch Deutschland leider keine Ausnahme darstellt, und die "Beinahe Pleite" Griechenlands haben dafür gesorgt, dass der Euro immer weiter abgewertet wurde, die Staatsschulden jedoch im selben Zeitraum enorm angestiegen sind.
Eigentlich ist es ja auch klar: Wenn man, wie es Deutschland in den letzten Jahren vermehrt getan hat, Gelder ausgibt, die man überhaupt nicht hat, kommt man irgendwann einmal in eine derart große finanzielle Schieflage, dass es schlicht und einfach notwendig wird, die Geldpresse anzuwerfen, um die Staaten einigermaßen liquide zu halten. Zwar wehrt sich die Europäische Zentralbank noch massiv gegen diesen Schritt, ob ihr dies jedoch auch in Zukunft noch gelingt, sei einfach mal dahingestellt.
Was aber passiert, wenn mehr Geld auf den Markt kommt? Nun, da die Gegenwerte des Geldes nicht mehr, sondern eher weniger werden (Rohstoffe, Immobilien, Infrastruktur, etc.), muss das Geld abgewertet werden. Was also früher 1 Euro gekostet hat, kostet nach einer 10% Inflation 1,10 Euro.
Wer von einer Inflation am meisten profitiert, ist der Staat, denn seine Schulden sind in einem absoluten Eurowert festgeschrieben. Wenn es aber plötzlich zu einer Geldmengenerhöhung kommt, das Geld also weniger wert wird, sinkt der Kredit erheblich. Eine Inflation um 10%, sorgt also auch dafür, dass 10% der Schulden einfach verschwinden.
Was für den Staat gilt, gilt gleichsam auch für Privatbürger: Jeder Mensch, der in einer Inflation Schulden und Kredite hat, kann sich freuen, da diese nach der Inflation deutlich an Wert abgesunken sind. Zwar muss auch nach der Inflation für einen Kredit über 10.000 Euro, noch die Geldmenge von 10.000 Euro aufgebracht werden, wenn diese aber nurnoch das Wert sind, was vorher 8000 Euro wert waren (das Gehalt wird ja gleichsam aufgewertet, steigt also an), hat sich ein Teil der Schulden einfach in Luft aufgelöst.
Da eine Inflation inzwischen unausweichlich scheint, macht es also durchaus Sinn, evtl. finanzielle Großprojekte, wie den Kauf einer Immobilie, nicht länger hinauszuzögern, sondern jetzt zu beginnen. Mit etwas Glück sinken die Schulden dann schneller ab, als man es jemals durch Tilgung erreichen könnte.
27.5.10
Kredit und Inflation
Eingestellt von Unknown um 07:12
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