Der Festzins - Kredit mit festen Zinsen

Gerade bei Darlehen mit sehr langen Laufzeiten ist es wichtig, dass sowohl das Kreditinstitut, wie auch der Darlehnsnehmer eine gewisse Planungssicherheit haben. Diese Planungssicherheit wird vor allem dadurch erreicht, dass sich der Zinssatz nicht ständig ändert und den jeweiligen Marktbedingungen angepasst wird, sondern dass sich beide Parteien, der Darlehensnehmer und das Kreditinstitut, viele Jahre auf einen festen Zinssatz verlassen können.

Einen solchen, auf einen bestimmten Zeitraum festgelegten, Zinssatz nennt man Festzins und die Zeit, für die er festgeschrieben wird, nennt man Zinsbindungsphase oder Zinsfestschreibungszeit.

Zu der genannten Planungssicherheit gehört aber auch, dass weder der Darlehensnehmer, noch das Kreditinstitut, den Kredit vor Ablauf der Zinsbindungsphase kündigen können. Für beide Parteien gilt dies bis zu einer Laufzeit von 10 Jahren, alle Zinsbindungsfristen, die darüber hinaus abgeschlossen werden, können mit einer Frist von 6 Monaten beendet werden. Wenn also ein Darlehensnehmer ein Darlehen für 15 Jahre festschreibt, nach 10 Jahren die Zinsen am Markt aber weit niedriger sind als es in seinem Darlehen der Fall ist, dann kann er ein halbes Jahr nach Vollendung des 10. Jahres aus dem Vertrag aussteigen.

Einige Kreditinstitute geben ihren Mitgliedern jedoch, kulanterweise, die Möglichkeit ein Darlehen auch innerhalb der Zinsbindungsfrist frühzeitig zu kündigen. Zu diesem Zweck wird jedoch ausgerechnet, wie hoch die Zinsen sind, die dem Kreditinstitut durch diesen Schritt entgehen. Diese entgangenen Zinsen werden dann dem Kunden anteilig als so genannte "Vorfälligkeitsentschädigung" berechnet. Ob sich eine evtl. Umschuldung zu einem anderen Institut dann noch lohnt, muss vollkommen neu berechnet werden - die Kosten, die durch die Vorfälligkeitsentschädigung entstehen, sind teilweise nämlich enorm hoch.